Träume, die ich uns stehle - Lily Oliver [Rezension]

Klapptext:
Lara kann nicht aufhören zu reden. Ein Zwang treibt die an Amnesie leidende junge Frau dazu, ihre Erinnerungslücken mit Worten zu füllen. Längst hört ihr keiner mehr zu, außer in den Therapiestunden, die sie als Patientin der Psychiatrie bekommt. Bis sie Thomas findet. Lara weiß, es ist falsch, ihre Verzweiflung über ihre Amnesie auf ihn abzuladen, denn Thomas liegt im Koma. Dennoch schleicht sie sich immer wieder zu ihm und bemerkt bald, dass er auf ihre Stimme reagiert. Lara beschließt, Thomas eine Geschichte zu erzählen: eine Liebesgeschichte zwischen ihr und ihm, die bald für beide realer wird als ihr Dasein im Krankenhaus. Ein Traum von Liebe, an den sich beide klammern und der die Kraft hätte, nicht nur Thomas aus der Dunkelheit zu holen, sondern auch Lara. Doch beide ahnen nicht, was für eine erschütternde Wahrheit in den Tiefen von Laras Geschichte auf sie wartet …



Meinung:
Wie auch schon das erste Buch von Lily Oliver liebe ich ihr Cover. Diese Schlichtheit hat so viel Tiefe, wie der Inhalt. Auch der Titel ist stimmig und es ist insgesamt eine runde Sache.

Den Schreibstil ist mir bereits bekannt und ich mag ihn wirklich sehr. Es liest sich sehr leicht und ohne stocken. Die Kapitel sind relativ kurz gehalten, besonders die aus Thomas Sicht. Größtenteils wird aus der Ich-Perspektive von Lara erzählt. Auf den knapp 400 Seiten sind 87 Kapitel verteilt - sodass die Verlockung groß war, immer noch ein Kapitel und noch eins vor dem schlafen gehen zu lesen...und Schwupps war das Buch zu ende. Die letzen etwa 200 Seiten habe ich im Rutsch gelesen, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Die Geschichte hat mich tief berührt und emotional sehr mitgenommen.

Bei der Protagonistin Lara konnte ich sehr mitfühlen. Diesen Redeschwall und die ständigen Gedächtnislücken müssen furchtbar sein und besonders, dass ihr die letzten zwei Jahre fehlen - Warum vergisst sie immer wieder Augenblicke, Stunden, Tage und jetzt sogar Jahre? Wie kam es zu dem Unfall? Viele Frage, die sich nach und nach immer mehr aufklären. Thomas ist ein guter Zuhörer, denn er liegt in der Intensivstation im Koma. Lara kommt zu ihm und erzählt ihm Geschichten - von ihm und sich selbst - Liebesgeschichten. Was wenn es wirklich so war?

Man merkt deutlich, dass Lily Oliver hier wieder mit Leidenschaft dabei war. All die Emotionen, wie Verzweiflung, Liebe, Hoffnung, Traurigkeit und die Angst sind vereint in diesem Buch, welches mich wirklich zu tief berührt hat.

Bitte lest es selbst - ihr werdet es nicht bereuen!

5 von 5 Punkten


Lily Oliver - Träume, die ich uns stehle
Roman // Knaur TB // November 2017
ISBN: 978-3-426-51897-7 // hier kaufen // 400 Seiten

Vielen Dank an den Verlag, für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. Dies hat keinerlei Auswirkungen auf meine ehrliche und persönliche Meinung.

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